Kirche St. Anton, Luzern
MUSIK AM HOF
Eine Kooperationsveranstaltung mit dem Richard Wagner Museum und der Kirche St. Anton.
Dr. Franziska Gallusser, Richard Wagner Museum
Orgel: Stéphane Mottoul, Hoforganist
Moderation: Edith Birbaumer, St. Anton
Am 25. August 1870 gaben sich Richard und Cosima Wagner in Luzern das «Ja»-Wort. Anwesend waren engste Freunde sowie wenige Familienangehörige. Nicht eingeladen war der Komponist, Pianist und Dirigent Franz Liszt. Er war nicht nur ein alter Freund von Richard Wagner, sondern nun auch dessen Schwiegervater. Das Verhältnis zwischen dem gläubigen Katholiken und dem frisch gebackenen Brautpaar war damals alles andere als einfach. Nicht geholfen hat dabei, dass Tochter Cosima zum Protestantismus konvertieren musste, um Richard Wagner heiraten zu können. Der bedeutende deutsche Opernkomponist stammte aus Sachsen – und war so protestantisch geprägt. Im Laufe seines Lebens hat sich Wagners Verhältnis zum Christentum mehrfach gewandelt. Mal stand er ihm kritisch gegenüber, dann wieder schätzte er es. Zudem zeigte er Interesse an anderen Religionen. So plante er, eine buddhistische Oper namens «Die Sieger» zu schreiben. In seinem Landhaus in Tribschen stand sogar eine kleine Buddha-Statue. Seine letzte Oper, das Bühnenweihfestspiel «Parsifal», sollte wiederum als «weihevoll reinigender religiöser Akt» gelten.
Welches Verhältnis hatte Richard Wagner also zum Christentum? Und zu anderen Religionen? Wie christlich sind seine Musikdramen? Und wie war das vergleichsweise bei seinem Zeitgenossen Franz Liszt? Diesen und anderen Fragen wollen Dr. Franziska Gallusser (Richard Wagner Museum) und Stéphane Mottoul (Hoforganist) in einem von Edith Birbaumer (St. Anton) moderierten Gespräch auf den Grund gehen. Dazwischen spielt Stéphane Mottoul Orgeltranskriptionen von Werken von Richard Wagner, Franz Liszt und Louis Vierne.